Was ist MERZ?
Liebes Publikum, liebe Kritik, zeigen Sie Interesse!
Wir hören Kurt Schwitters!
Ich nannte meine neue Gestaltung mit prinzipiell jedem Material MERZ. Das ist die 2te Silbe von Kommerz. Es entstand beim Merzbilde, einem Bilde, auf dem unter abstrakten Formen das Wort MERZ, aufgeklebt und ausgeschnitten aus einer Anzeige der KOMMERZ UND PRIVATBANK, zu lesen war.
Dieses Wort MERZ war durch Abstimmen gegen die anderen Bildteile selbst Bildteil geworden, und so mußte es dort stehen. Sie können es verstehen, daß ich ein Bild mit dem Wort MERZ das MERZbild nannte, wie ich ein Bild mit „und“ das und-Bild und ein Bild mit „Arbeiter“ das Arbeiterbild nannte. Nun suchte ich, als ich zum ersten Male diese geklebten und genagelten Bilder im Sturm in Berlin ausstellte, einen Sammelnamen für diese Gattung, da ich meine Bilder nicht einreihen konnte in alte Begriffe, wie Expressionismus, Kubismus, Dadaismus oder sonstwie.
Ich nannte nun alle meine Bilder MERZbilder. Später erweiterte ich die Bezeichnung MERZ endlich auf all meine entsprechende Tätigkeit.
Jetzt nenne ich mich selbst MERZ.
MERZ kommt! Video hier im neuen Tab starten
Bilder von Auftritten
MERZ Beruhigungsmusik
Onkel Heini Schlager
Orgel für Kurt
Anna Blumen Walzer
Eine Tüte gute Laune für Kurt
Meine süße Puppe
Volker Pohlmann
Seinen ersten Trompetenunterricht erhielt Volker Pohlmann bei Rolf Hammann in Detmold.1990 begann er sein Trompetenstudium an der HdK Berlin bei Robert Platt (Berliner Philharmoniker). 1994 ging er ein halbes Jahr als stellvertretender Solotrompeter zur Thüringen-Philharmonie Suhl. Er verließ das Orchester auf eigenen Wunsch, um ein Stipendium an der Herbert von Karajan Stiftung (Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker) zu erhalten. Seit 1995 ist Volker Pohlmann Solotrompeter des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover.
Steffen Shortie Scheumann
Nach einem Studium der Kulturwissenschaft absolvierte Steffen Scheumann eine Schauspielausbildung und war danach an zahlreichen Theatern engagiert. So gehörte er unter anderem zum Ensemble des Schauspielhauses Bochum, des Schillertheaters Berlin und des Landestheaters Parchim. Im Bereich Musiktheater gastierte er an den Opernhäusern in Essen, Dortmund, Berlin und Hannover. Er wirkte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit- zuletzt in der erfolgreichen TV-Serie Babylon Berlin und in Schreiers Traumfabrik. Steffen Scheumann ist auch regelmäßig als Sprecher für den Hörfunk tätig.
Kurt Schwitters
Kurt Schwitters (geboren am 20. Juni 1887 in Hannover, gestorben am 8.Januar 1948 in Kendal, England) war ein deutscher Maler, Werbegrafiker, Lyriker, Rezitator und Entwickler seiner MERZkunst, die er aus avantgardistischen Elementen von DADA, Konstruktivismus und Surrealismus erschuf.
Er gehört zweifelsohne zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts.
Hannovers erste MERZ Matinee
ging am 29. Dezember 1923 vor sich, in den Räumen des Etablissements Tivoli. Die Veranstalter, Herr Kurt Schwitters,
Hannover-Waldhausen, und Herr Raoul Hausmann, Berlin, abhold jeder lauten Reklame, hatten an ihre Freunde und positiven
Bewunderer Einladungen verschickt, denen aber nur wenige gefolgt waren.
So sah man nur den aus früheren DADAAbenden bekannten Kreis, in dem man u. a. bemerkte: den Gottsucher Herrn Prof. V. C. Habicht, die Galerie Garvens (auf räumlich sehr weit getrennten Plätzen), die Bankiers Basse und Stein, den Maler Gleichmann nebst Gemahlin, den
Jazz-band-captain Hans Dancker und als bedeutendste Person den Bürgervorsteher und Landtagsabgeordneten Iwan Katz, der symbolisch eine rote Weste trägt und alles >in englischen Pfunden, in Gold< bezahlt. Der philosophisch durchtränkte Poete und Oberlehrer Hans Havemann fehlte in der illüstren Gemeinde. Er liebt nicht die Weisen, die ihn an sein bestes Werk erinnern.
Nachdem man seiner Aufforderung, doch näher an die Bühne zu rücken, es sei dann gemütlicher, gefolgt war (und siehe, die Anwesenden füllten gerade die vier Reihen der Orchesterfauteuils), nahm Kurt Schwitters das Wort zu einer Begrüßung und Einleitung. Er stellte den Unterschied klar zwischen DADA und Merz – welche Kluft trennt beide Begriffe! – , sprach die schmählich betrogene Hoffnung aus, in seinen Hörern DADA zu wecken, und gab sich selbst das Versprechen, auf alle Fälle sich zu freuen, komme oder komme nicht, was da wolle.
Seine Ansprache gipfelte in dem Hymnus >Freude, schöner Götterfunken< – und auch hier verfehlten die zündenden Worte unseres Schiller nicht ihre begeisternde Wirkung. Kaum war der Beifall verrauscht, erschien Herr Raoul Hausmann, stellte sich artig vor »mein Name ist Raoul Hausmann« und legte Mantel ab und Hut und Stock und tätigte das Manifest der Urlaute, in dem unanständig viel die Rede war von Margarine und Seele. Dann zog er auch noch den Rock aus und tanzte zu den Klängen eines
Rag-time seinen Wang-wang, Rainbow oder irgend etwas anderes.
Und nun ging es Schlag auf Schlag: Bald war Kuwitter auf der Bühne, bald im Rang oder Parkett. Man hörte Lautgedichte
ohne Sinn, dramatische Szenen in der Art des jungen Holländers Jan van Mehan (Hans Havemann). >Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht< melodramatisch zu der Melodie >Guter Mond, du gehst< usw. usw.
Raoul Hausmann brüllte zwischendurch seine Gedichte und tanzte wild mit einer Grazie, zu der seine fast polizeiwidrige Visage zwar in keinem Gegensatz stand, doch sehr gut paßte. Er tanzt so, wie Ringelnatz dichtet. Dank der quasi wissenschaftlichen Anteilnahme des Publikums (und Merz gehört noch nicht in die Kulturgeschichte) kam das Ende überraschend schnell.
War in der Pause es den vereinten Bemühungen vieler schöner Frauen gelungen, aus Schwitters‘ treu blauen Augen sanft quellende Tränen im Keime zu ersticken, war alle Anstrengung jetzt umsonst. »Es ist zu kalt«, meinte der Erfinder des Merz. Und dann gingen wir Schlittschuhlaufen.